Wisst Ihr eigentlich schon, dass ich eine Patin habe? Ja, da staunt Ihr, was? Ich habe nicht nur mein Mädchen und den Mann die sich um mich kümmern. Und die Freundin von meinem Mädchen (also das Mädchen von meinem Spaziergehkumpel) und das Mädchen von Gatsby die ab und zu aushelfen und einspringen. Nein, ich habe auch eine Patin! Laut Duden ist ein Pate oder eine Patin
„jemand, der andere helfend begleitet, sie in bestimmter Hinsicht betreut“.
Meine Patin gewährt mir vor allem geistigen Beistand und viel Anerkennung und Lob. Was natürlich enorm wichtig ist für meine Entwicklung! Nichts ist schlimmer als ein mickriges Selbstbewusstsein wegen mangelnder Anerkennung in der Jugend!
Leider habe ich meine Patin noch nicht persönlich treffen können, da sie weit weg von mir wohnt. Vielleicht, sagt mein Mädchen, wenn ich etwas größer bin, können wir da mal hin. Das ist so weit, das schafft sie nicht zu Fuß und noch nicht einmal wenn ich sie tragen kann. Also ICH würde das ja schon schaffen. Aber ich muss eben Rücksicht nehmen auf mein Mädchen, das habe ich verstanden.
Also werden wir vielleicht eines fernen schönen Tages mit der Wackelkiste hinfahren. Die Zeitmaschine – Ihr erinnert Euch? https://schotten-pony.com/2020/03/23/aus-dem-tagebuch-des-sir-duncan-dhu-4/
Bis dahin werde ich mich damit begnügen müssen, dass meine werte Patin mir Briefe schreibt. Sie schreibt immer: „Verehrter Ritter Duncan Dhu“ und dann erzählt sie mir, wie toll sie mich findet. Wie großartig ich bin und wie nett es von mir ist, dass ich mein Tagebuch veröffentliche für Euch zum Lesen. Hach, so mag ich das! „Sie sind wirklich ein edler Ritter – das sehe ich daran, dass Sie in Zeiten der Not und der allgemeinen Ratlosigkeit nicht zuerst an Ihre Futterversorgung und Ihr eigenes Wohlbefinden denken, sondern Ihre ritterlichen Tugenden einsetzen und Ihre Mitgeschöpfe durch Ablenkung und Unterhaltung trösten.“ Das schrieb sie mir als ich meinen ersten Tagebucheintrag veröffentlicht hatte. Da seht Ihr, sie erkennt meine wahre Größe. Und ich glaube, sie hat mir noch nie geschrieben ich sei für irgendetwas „zu klein“. Hörst Du, mein Mädchen? Ich bin ein edler Ritter und nicht „zu klein“!
„Mit Bewunderung nehme ich Kenntnis von Ihren enormen Fortschritten“ na sowas geht doch runter wie frisches grünes Frühlingsgras.
Allerdings hat sie einmal auch geschrieben „Mit Ihrem Mädchen haben Sie schon ein besonderes Glück – wo findet man noch so eine kluge und liebevolle Betreuung und Ausbildung. Denn das ist ja wohl wahr: Sie müssen sich, bei aller angeborenen Intelligenz, schon noch manchmal was sagen lassen, das kann nur zu Ihrem Vorteil sein.“ Moment mal, ich soll mir etwas sagen lassen? Hmmmm darüber muss ich erst nachdenken. Aber da meine Patin eine gebildete und intelligente Dame ist, die ich sehr schätze und die nur mein Bestes will, werde ich ernsthaft in Erwägung ziehen diesem Ratschlag gelegentlich mal Folge zu leisten.
„Ich bin Ihnen in Stolz und Freude verbunden!“ Och, was für ein lieber Abschiedsgruß den sie mir geschrieben hat!
Tja, liebe Menschen, da könnt Ihr wohl nur neidisch sein was ich für eine tolle Patin habe. Hinter jedem starken Ritter steht eine edle Dame oder so. Und da mein Mädchen von sich selbst sagt, „Dame“ wird sie in diesem Leben wohl eher nicht mehr werden, steht eben meine Patin als Dame hinter mir. Und mein Mädchen – na die ist für den Alltag zuständig. Sauber machen, Futter besorgen und so. Ist ja auch wichtig. Diego der Große und Merlin der Zauberer haben mir erklärt, dass man den Alltag niemals unterschätzen soll. Und dass die Menschen, die dreckig in den Stall kommen und immer selbst so riechen wie ein Pony, oft die besten, verlässlichsten Alltagskumpel sind. Aber unter uns: die beiden haben auch keine Patin! Tja. Sowas hab eben nur ich.
Euer fröhlicher Sir Duncan Dhu of Nakel
Lauser!!
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