Aus dem Tagebuch des Sir Duncan Dhu 274

Na das wurde aber auch mal wieder Zeit! Endlich mal wieder ein Dienstagsausflug mit meinem Ausreitkumpel! Ach das war fein. Nachdem es ja letztes Mal so ein Desaster war wegen der Fliegviecher hatte mein Mädchen sich das diesmal anders überlegt. Sie hat einfach von vornherein nur eine kurze Strecke geplant und das so, dass überall guter Boden zum Traben ist. So waren wir dann auch nur ca 40min unterwegs, 4,5km, davon aber 2,8km im Trab. Das ist für unsere Verhältnisse voll zügig! Und mein Mädchen war wieder perfekt zufrieden. Ich hab das alles großartig und wunderbar gemacht, sagt sie. Und mein Ausreitkumpel auch. Der übt jetzt galoppieren, immer mal ein kleines Stück. Und mein Mädchen feiert mich, weil mich das gar nicht interessiert, wenn er galoppiert – hinter mir, neben mir, vor mir, alles egal. Das einzige was mich interessiert ist, ob ich ihn nicht vielleicht doch zwischendurch mal kneifen kann. Einfach so, weil er da ist. Aber ich darf ja immer nicht! Blöd.

Ich übe jetzt was neues mit meinem Mädchen, nämlich erschrecken. Das war so: am Sonntag als wir so schön ausreiten waren und ganz gemächlich im Schritt herum gebummelt sind, bin ich plötzlich los geschossen. Aber keine Sorge, ich hab nur so zwei, drei schnelle Sprünge gemacht und dann wieder gebremst, weil mir klar wurde, dass das da hinter mir doch kein Säbelzahntiger war sondern nur einer von diesen Menschen auf Rädern, der fast kein Geräusch macht und plötzlich hinter einem auftaucht. Eine alte Jugenderinnerung kommt da in mir hoch! Naja mein Mädchen meinte dann, es wäre gut für sie, wenn ich mich mal erschrecke. Weil sie dann merkt, dass ich sie auch beim erschrecken nicht verliere und dass ich nicht los renne sondern nur einen kurzen Hüpfer mache. Und da fühlt sie sich sicherer, als wenn ich mich nie erschrecke, sagt sie. Also dachte ich: das können wir ja mal üben! Gestern stand da so eine Frau mit zwei Rädern plötzlich im Feld herum. Mein Mädchen hat sie gesehen und hat gedacht, ich hätte sie auch gesehen, aber so gegen die Sonne konnte ich es nicht so recht erkennen, was das ist. Und es sah dann doch für einen Moment aus wie ein Säbelzahntiger! Also bin ich vorsichtshalber mal zwei Meter zur Seite gesprungen. Nur um sicher zu gehen. Mein Mädchen hat gelacht und gesagt, jetzt hätten wir zur Seite springen auch erledigt und sie wüsste, dass ich sie da auch gut mit nehme und nicht fallen lasse. Siehst du, mein Mädchen, ich passe wirklich gut auf dich auf! Und schon war sie wieder stolz auf mich. Weil ich schon so groß und vernünftig und erwachsen bin.

Mit dem Mädchen vom Ausreitkumpel zusammen plant sie jetzt, die Trabstrecken nach und nach zu verlängern. Das klingt gut, da mache ich mit! Auch wenn die Fliegviecher hoffentlich bald weg sind und wir ihnen nicht mehr davon-traben müssen.

Euer trabender Sir Duncan Dhu of Nakel

P.S. für ein Foto war keine Zeit im Trab! Bei unserem spektakulären Tempo wäre es auch bestimmt ganz verschwommen gewesen.

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