Heidewitzka, jetzt ist aber Sommer. Was war das heiß am Dienstag! Aber Ausflugstag ist Ausflugstag, also ging es los. Ausreitkumpel abholen und dann hatte mein Mädchen eine Strecke geplant (damit es nicht wieder so lang wird….). Sie dachte, da wären wenig Stechviecher unterwegs aber weit gefehlt! Wir wurden umsummt und umbrummt. Wenn ich meine Zebradecke trage bin ich da ja nicht so empfindlich, aber meinem Ausreitkumpel wurde trotz Decke und Spray ganz blümerant. Also was ist die Lösung: traben. Leider war der Boden richtig blöde aber wir haben es trotzdem durch gezogen. Mir war warm und mein Mädchen war unsicher ob ich so viel traben mag. Wir haben dann versucht, möglichst schnell zu einem Stück zu kommen wo nicht so viele Fliegviecher sind. Dort sind unsere Mädchen zu Fuß gegangen. Und dann haben wir die Abkürzung genommen und sind auf schnellstem Wege – also wieder im Trab über die blöden Steine – zurück zur Wackelkiste.
Also: ein schöner Ausflug war das nicht. Ich trabe ja gern aber es war mir zu heiß und zu steinig. Mein Mädchen sagt, gegen heiß kann sie nichts machen aber gegen die Steine schon – ich bekomme jetzt Einlagen in meine Hufschuhe. Normalerweise teilt sie es ja so ein dass wir auf fiesen Böden nicht traben, aber wie man sieht ist das manchmal schwierig und damit meine Füße nicht weh tun, gibt es jetzt extra Polster. Außerdem will sie versuchen, mir eine Fliegenmaske aufzusetzen beim reiten. Es ist nämlich so, dass die blöden Bremsen genau wissen, wo mein langer, schöner Schopf mir Schutz gibt und wo nicht. Die saßen immer direkt unter meinem Ohr! Mistviecher. Also wieder das Equipment aufpimpen. Und nach Wegen suchen, die noch reitbar sind zur Bremsenzeit. War das letztes Jahr eigentlich auch so schlimm? Kann ich mich gar nicht dran erinnern.
Gegen die Hitze, sagt mein Mädchen, hilft nur üben. Wenn wir später auf Distanzritt wollen, können wir uns das Wetter auch nicht aussuchen. Aber wenn wir bei jedem Wetter reiten sind wir nachher auch bei jedem Wetter fit. Als wir dann zu hause waren, hat sie meinen Puls gemessen. Das können wir jetzt schon ganz gut. Mein Job ist stillstehen und mein Herz laut schlagen lassen damit sie es gut hört. Ihr Job ist, mir das Stethoskop an die Rippen zu drücken, zu lauschen, auf die Uhr zu schauen und zu zählen. 48 Schläge pro Minute hat sie gezählt. (Voll lustig ist übrigens, wenn sie mir vorher einen Keks gibt und mein Kauen ganz laut hört während sie Herzschläge zählt. Man hat die sich über das Geräusch erschreckt!) Dann hat sie mich abgeduscht und nochmal gezählt, da waren es noch 44 Schläge. Bei der Wärme fand ich duschen ok. Sonst bin ich da ja nicht so ein Fan von, deswegen machen wir es nicht oft. 1 Stunde später, als es auf die Weide ging, hat sie gleich nochmal gemessen, da waren es noch 40 Schläge. Mein Mädchen möchte jetzt langsam raus kriegen wie meine Erholung so funktioniert. Wahrscheinlich will sie jetzt auch wieder dauernd Ruhepuls messen und schauen ob der sich verändert hat – weil ich ja gewachsen bin. Letztes Jahr war der bei 36, aber vielleicht geht er noch runter, sagt sie. Ich finde das Stillstehen ja blöde, aber so lange die Keksrate stimmt…. Na jedenfalls hat sie sich natürlich Sorgen gemacht, dass mir das viele getrabe zu doll war. Das Mädchen vom Ausreitkumpel war aber der Meinung, wenn ich nebenbei noch förstern kann und den Ausreitkumpel kneifen, dann kann ich wohl noch nicht so müde sein. Oh, da habe ich mich verraten!
Als es abends auf die Weide ging hab ich gedacht ich mache meinem Mädchen schnell das schlechte Gewissen weg und zeige ihr, dass ich nicht müde bin. Und schon war es wieder Merlin, der ihr Mitleid bekam, weil ich ihn geärgert habe. So schnell kann sich das Blatt wenden….
Lasst euch nicht aussaugen, liebe Menschen!
Euer Sir Duncan dhu of Nakel
Kommentar hinterlassen