Aus dem Tagebuch des Sir Duncan Dhu 254

Sonntagsausflug!

Beim Putzen hab ich ganz entspannt still gestanden und mein Mädchen meinte schon, heute sei ein guter Tag und sie könnte sich einfach tragen lassen. Aber ich hab nur meine Kräfte gesammelt in einer kleinen „Vorausflugs-Meditation“. Kaum ging es los, ging es dann auch los. Wobei, erst muss ich ja immer noch was erledigen

Km 0,18: ich muss mal pieseln. Das mache ich immer gleich am Anfang, was weg ist, ist weg. Findet mein Mädchen grundsätzlich auch gut, aber sie findet meinen Reinlichkeitsstandard übertrieben. Ich gehe nämlich dazu gaaaaaaanz an den Rand wo wir schon fast im Gebüsch stehen. Und dann nehme ich ja auch nicht gleich die erste Stelle sondern wandere noch etwas am Busch entlang bevor ich mich entscheiden kann. Findet sie zu aufwändig. Mir aber egal. Ich rede ihr bei dem Thema ja auch nicht rein!

Km 0,2: nachdem das geschafft ist, kann ich ja Gas geben. Turboschritt ist angesagt! Mein Mädchen findet das nur so halb entspannt weil es sich anfühlt als würde ich jeden Moment den zweiten Gang einlegen. Quatsch, ich kenne doch die Regeln! Und sie hat gesagt wenn sie drauf sitzt darf ich so schnell Schritt gehen wie ich will. Also Ruhe da oben!

Km 0,4: ich will hier links abbiegen! Ich will ich will ich will! Aber mein Mädchen will nicht und also lasse ich mich doch überreden geradeaus zu gehen. Warum ich da immer links will, verrate ich nicht.

Km 1,8: mein Mädchen steigt ab. Wir sind im Dorf angekommen und da reitet sie noch nicht. Wir kommen am Dorfkrug vorbei, der ist mir seit dem 1. Mai suspekt. Da war so laute Musik! Ich überlege ob es da wieder gefährlich ist und finde ein bedrohliches Schild. Aber ich bin mutig und schau mir das an und bekomme einen Keks. Trotzdem bin ich froh als wir da vorbei sind.

Km 2,2: Diego und ich reißen uns zusammen und äppeln NICHT vor den schönsten Vorgarten. Wir haben gestern gar nicht im Dorf geäppelt! Der Mann hat Hoffnung dass wir das noch kapieren.

Km 3,1: fremde Pferde auf der Weide! Da muss ich bisschen gucken. Wir stellen uns so hin dass wir sie sehen und ich darf grasen. Ok, dann ist grasen jetzt doch insgesamt wichtiger. Das freut mein Mädchen.

Km 3,6: mein Mädchen steigt wieder auf, gleich geht es den Berg rauf. Ich weiß jetzt: auch das soll ich im Schritt machen, ohne Trab. Mitten auf dem Weg nach oben kommt uns ein Pferd entgegen. Da steigt mein Mädchen schnell wieder ab und bugsiert mich da so halb elegant vorbei. Dass man aber auch nie gucken darf! Diego ist dann ja auch immer zwischen mir und den Fremden. Blöd. Dann noch ein bisschen grasen bis das fremde Pferd ganz weg ist, dann wieder aufsteigen. Den Berg hoch kraxeln.

Km 4,8: das hab ich heute besonders gut gemacht! Am Gipfel ein Keks. Mein Mädchen will nachgurten aber das ist von oben kompliziert mit der Fliegendecke und den Handschuhen. Nach zwei misslungenen Versuchen steigt sie ab. Ich denke es gibt eine Graspause aber Pustekuchen, nach dem Nachgurten steigt sie direkt wieder auf. Schade! Auf dem Weg den Berg runter hab ich noch zwei mal gefragt ob ich grasen darf aber nein.

Km 5,6: wir sind an der Straße angekommen also steigt mein Mädchen wieder ab. Hier wächst das Gras am Rand so hoch dass es genau auf meiner Maulhöhe ist! Ich bekomme also die Erlaubnis, während dem Gehen zu Naschen wenn ich dabei nicht am Strick ziehe. Ok das kriege ich hin!

Km 6,6: noch an den Pferden auf der Weide vorbei, dann steigt sie wieder auf für die letzten Meter. Ok, ich bin noch fidel! Sie sagt „früher hat man dich mit dieser Runde müde gekriegt“. Jaaaaaa früher! Die Zeiten sind vorbei!

Km 7,1: lautes, schnelles Motorrad von vorne. Mir egal. Aber mein Mädchen steigt trotzdem lieber ab. Nachher sagt sie „da hätte ich sitzen bleiben können“. Ja, hab ich dir ja gleich gesagt.

Km 7,4: wir sind wieder zu Hause. Mein Mädchen schaut auf die App, wir haben wieder eine spektakuläre Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,3km/h hingelegt – das liegt an den vielen Graspausen, sagt mein Mädchen. Ich glaube, es liegt eher daran, dass sie so langsam ist, wenn sie zu Fuß geht. Die Graspausen können das nicht sein, die sind doch viel zu selten und viel zu kurz! Müde bin ich heute nicht. Prompt wird mir wieder versprochen, dass wir das Pensum erhöhen. Na dann mal los! Getrabt sind wir heute gar nicht, schade eigentlich. Nächstes Mal wieder, ja?

War ein schöner Ausflug. Nur bisschen kurz. Ich hoffe Ihr hattet auch ein schönes Wochenende, liebe Menschen!

Euer Sir Duncan Dhu of Nakel

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