Aus dem Tagebuch des Sir Duncan Dhu 221

Mein Mädchen hat so allerhand Spitznamen für mich. Sie gibt das immer nicht so zu – wenn sie von mir spricht, sagt sie „Duncan“, wenn sie mich ruft, ist es „Duncan dhuuuuuuuuu“. Aber wenn wir zwei unter uns sind, dann hat sie allerhand interessante Bezeichungen. Früher, als ich noch winzig klein war, hat sie mich ja manchmal „Dunci-wanki“ „wampi Dhu“ oder „Daddeldidu“ genannt. Manchmal rutscht ihr heute noch „Daddelchen“ raus, aber dann schaue ich sie streng an und sage ihr dass sie sich das mal schön abgewöhnen darf. Dann entschuldigt sie sich bei mir. Die anderen haben mir erzählt, wenn sie zum Heu ruft und ich mich verspäte, dann fragt sie in die Runde, wo denn „der Mini-Schotte“ sei. Ooooooh Mädchen, lass dich nicht von mir erwischen!! „Mini-Schotte“ ist ja wohl nicht Dein Ernst!

Manchmal gibt sie mir aber auch indianische Namen – keine Ahnung warum. Wo ich doch Schotte bin. Aber lustig sind die schon. Wenn ich zum Beispiel dringend Kekse möchte, nennt sie mich „Häuptling Kleiner Geier“ und wenn ich Diego dem Großen alles nachmache sagt sie „Häuptlingssohn Kleiner Schatten“ zu mir. Warum es immer „klein“ sein muss, weiß ich nun auch nicht.

Wenn ich ein bisschen viel Frühling habe und beim Spazierengehen nach ihr hasche, sagt sie, ich sei eine schottische Schnappschildkröte und packt ihren alten Zungenbrecher aus: schaurig-schöne, Schecken-schmausende, schimmelige schottische Schnappschildkröte. Und sie ist übrigens die (S)chefin von der schaurig-schönen, Schecken-schmausenden, schimmeligen schottischen Schnappschildkröte. Schrecklich!

Häufig sagt sie ja auch einfach „Ritter“ zu mir. Das mag ich, da ist kein „klein“ drin. „Kleiner Ritter“ sagt sie nämlich (fast) nie. Manchmal sagt sie, wir machen „Ritter-Sport“ und dann kichert sie, aber ich weiß nicht genau warum.

Wenn sie sehr verliebt ist oder traurig oder müde oder sonstwie emotional, dann bin ich ihr Schatz und ihr Engel, aber diese Bezeichnungen muss ich mir mit Merlin teilen, der ist das nämlich auch. Na gut.

Früher hat sie manchmal „Herr Hengst“ zu mir gesagt, das fand ich super. Aber das hat sie sich abgewöhnt, weil sie meint, sie muss mich ja nicht dauernd daran erinnern dass ich ein ganzer Kerl bin. Schade, ich erinnere mich da schon sehr gern mal dran…..

Wenn ich besonders mutig war oder etwas großartiges gemacht habe, bin ich ihr Held – das höre ich auch gern! Und ganz gelegentlich, wenn sie findet, dass es richtig gut läuft mit uns und wir gewaltige Fortschritte machen, passiert etwas magisches, dann bin ich nämlich plötzlich ihr „Großer“! Jawohl solche Momente gibt es! Da staunt Ihr, was? Dann ist mein Tag gerettet. Ach, was sag ich, da ist gleich die ganze Woche gerettet!

Euer Sir Duncan Dhu of Nakel (so heiße ich in Wirklichkeit und das wollen wir ja auch nicht vergessen, nicht wahr, mein Mädchen?)

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