So, ihr wartet doch bestimmt schon auf meinen Sonntags-Ausflugs-Bericht, oder?
Heute hatte mein Mädchen den Plan, dass mein neuer Sattel nochmal ordentlich im Trab getestet wird. Dafür hat sie eine schöne Strecke raus gesucht, die wir zwar schon öfter gegangen sind, aber jetzt schon ganz lange nicht mehr. Da kann man fein ein längeres Stück auf richtig schönem Boden durch traben. Und zwar in der Schweiz! Tjaja, da staunt ihr, was? Wir kommen ganz schön rum! Naja, es war „nur“ die Nienkattbeker Schweiz. Der Mann hat unterwegs gerätselt, warum es wohl so heißt. Berge sind da nämlich keine. Ob es in der Region guten Käse gibt? Oder vielleicht besonders feine Schokolade? Oder Uhren? Wir haben es nicht heraus gefunden. Schön ist es da jedenfalls, das steht fest. Wir sind also munter getrabt. Dann ein Stück Schritt, dann ist mein Mädchen eine ganze Weile zu Fuß gegangen, damit ich sie mit dem neuen Sattel noch nicht so lange tragen muss. Auf dem Rückweg sind wir dann nochmal den schönen Weg vom Anfang getrabt – ich vorne weg. Mein Mädchen möchte nämlich mal raus finden, welches Tempo gut ist für mich zum traben.
Also das Problem ist ja folgendes: Diego der Große heißt ja nicht zum Spaß so. Er ist echt groß! Und er hat lange Beine. Wenn der im Schritt gemütlich schlendert, bin ich schon auf Anschlag mit meiner Schrittgeschwindigkeit. Diegos Reiseschritt ist deutlich schneller als ich jemals Schritt gehen kann. Und im Trab sieht es natürlich genauso aus! Jetzt hat der Mann so einen Faible für „Angebertrab“ da läuft Diego ganz langsam und ist gut zu sitzen. Der Trab ist aber für mich dann zu langsam, da habe ich nicht genug Schub von hinten und kann mein Mädchen nicht gut tragen, ich brauche da einfach mehr Vortrieb. Wenn Diego dann aber schnell trabt, komme ich nicht mehr hinterher und müsste langsam galoppieren (bzw. dann wäre ich wieder zu schnell!). Ihr seht: es ist vertrackt. Mein Mädchen meinte, da hätte sie beim Kauf einfach nicht dran gedacht, dass ich wohl tempomäßig nicht zu Diego passen werde. Aber ich weiß: es war ihr einfach total egal, denn sie wollte MICH!
Mein Mädchen findet, die Großen müssen auf die Kleinen Rücksicht nehmen. Also muss Diego sich an mein Tempo anpassen. Und mein Tempo im Trab sind im Moment so 10,5km/h. Das ist nicht sonderlich schnell, ich weiß, aber mein Mädchen und ich wissen auch, dass ich noch schneller werde wenn ich mehr trainiert habe. Und dann wird mein flotter Trab wohl einigermaßen zu Diegos halb flottem Trab passen.
Mit meinem neuen Sattel sind wir jedenfalls seeeeeehr zufrieden. Er hat sich jetzt schon ein gutes Stück gesetzt, so dass mein Mädchen nicht mehr so thront wie am Anfang. Heute ist sie wohl so 6km geritten, also müsste er nach ungefähr 4 weiteren Reit-Kilometern vollständig gesetzt sein.
Ein Foto habe ich nicht für euch, weil alles so herrlich unspektakulär war. Mein Mädchen war sehr zufrieden mit diesem ruhigen, völlig abenteuerfreien Ausritt. Und wir anderen auch. Richtig schön war das. Jetzt steht wieder ein paar Tage Platz-Arbeit auf dem Programm, bis es wieder auf Ausflug geht. Fitness, Fitness, Fitness! Mein Mädchen sagt, sie hat sich auch noch etwas neues ausgedacht, was sie mal testen will, wenn das Wetter etwas länger trocken war. Bin gespannt!
Euer Sir Duncan Dhu of Nakel
das heißt immer so, wenns wo besonders schön ist.
Ich war mal bei nem Urlaub zwischen Flensburg und Kappeln in der Möllmarker Schweiz. Keine Berge weit und breit, nur Hügel, aber wun-der-schön und ein Garten mit Apfelbaum, von dem ich heute noch schwärme. Den Apfelbaum solltest du mal kennen lernen.
Außer du schätzt bei Äpfeln eher Quantität als Qualität.
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