Aus dem Tagebuch des Sir Duncan Dhu 338

Weil mein Mädchen beschlossen hat, dass wir dieses Jahr kein großes Abenteuer erleben, sondern lieber ein paar kleinere, war gestern Ausflugstag. Wir sind ganz kurz in der Wackelkiste gewesen und dann an einem Ort ausgestiegen, den wir schon ganz gut kennen. Vor da ging es los auf eine längere Tour – ich kannte alle Wege, aber nicht in dieser Reihenfolge.

Als erstes kamen wir gleich mal an eine Baustelle. Da wird ein riesiges Umspannwerk gebaut! Aber Baustelle kann ich. Da war auch nicht viel los.

Baustelle kann ich.

Dann ging es munter im Trab los und plötzlich meinte mein Mädchen, ein Galopp wäre doch auch mal was schönes. Und – zack! – haben wir einen der Punkte auf unserer Liste abgehakt: wir sind nämlich nebeneinander her galoppiert, Diego und ich. Und natürlich haben wir KEIN Wettrennen gemacht. Wir wissen schließlich, was sich gehört! Manchmal ist es praktisch, den Mann dabei zu haben. Der fragt nämlich nicht so lang und macht sich nicht so viele Sorgen, der lässt Diego einfach galoppieren und gut is.

Das Wetter war so windig und sonnig, dass mein Mädchen meinte, es sei das reinste Nordsee-Feeling. Meine Mähne war komplett verweht! Aber kalt war es nicht.

Der Wind hat mein Wallehaar zerzaust!

Nach einer ganzen Weile, als wir schon auf dem Rückweg waren, kam von hinten ein Trecker mit Güllewagen. Wir sind ein bisschen aufs Feld ausgewichen und haben den vorbei gelassen, das kann ich. Da fürchte ich mich nicht. Dann sind wir hinter ihm her geritten und er blieb plötzlich stehen. Der Mensch stieg aus und fing an, Zweige aus der Feldeinfahrt zu räumen. Also rechts stand der Trecker mit laufendem Motor und links hat der Treckerfahrer so halb versteckt im Gebüsch gewerkelt – da war ich mir doch nicht mehr ganz so sicher! Mein Mädchen meinte, ich schaffe das. Vorneweg. Ich meinte, ja, aber dann ganz schnell. Nein, bitte langsam, meinte mein Mädchen. Hm. Dann hab ich gedacht: ok, hier ist ein Kompromiss eine gute Idee. Wir machen die erste Hälfte langsam und die zweite ganz schnell! Hab ich dann so gemacht. Fand mein Mädchen nicht so gut. Als wir dann vorbei geflitzt waren, hat sie gesagt wir drehen jetzt um und gehen da nochmal hin und gucken. Hm. Sicher? Ja, gibt auch Kekse. Na gut. Aber so ganz wirklich überzeugt war ich trotzdem nicht. Habe mir das angeschaut und mir Kekse geben lassen, aber ich war trotzdem froh als wir dann weiter gegangen sind. Leider hatte ich bei meinem Blitzstart einen Hufschuh stehen lassen, also musste mein Mädchen noch absteigen und zurück gehen. Ich fand sie ja recht mutig, dass sie da einfach so ganz allein wieder hingeht! Sonst ist sie doch viel ängstlicher als ich!

Danach sind wir noch ein gutes Stück getrabt, bis ich ziemlich müde wurde. Wieder an der Baustelle vorbei. Dort gab es eine kleine Diskussion, ob wir an der roten Ampel halten müssen, wenn wir davor rechts abbiegen (ja ok, da war kein Grünpfeil. Aber ich hatte es halt eilig!), während der Mann lustige Reime aufgesagt hat und anschließend drohte, wir würden wohl ein Knöllchen bekommen.

Wenn der Mann anfängt, zu reimen, wird es ernst!
Jaaaa wir hätten warten müssen. Aber ich hatte keine Zeit!
Oje, hoffentlich wird das nicht zu teuer!

Den Rest sind die Menschen dann zu Fuß gegangen, weil wir Ponys schon etwas müde waren und dann sind wir hochzufrieden nach hause gefahren. Anstrengend, aber sehr, sehr schön.

Mein Mädchen plant jetzt jeden Monat einmal so eine Extra-Tour. Da wollen wir dann auch mal etwas weiter weg fahren und fremdes Gelände erkunden. Ui da freu ich mich doll drauf!

Euer durchgepusteter Sir Duncan Dhu of Nakel

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