Aus dem Tagebuch des Sir Duncan Dhu 285

Sonntag. Erst mal ausschlafen! So eine ganze Nacht auf der Weide ist ja auch echt anstrengend.

erst mal schön ausschlafen

Nach dem schönen Nickerchen ein Heusnack zur Stärkung. Und dann ab in den Wald! Ach, was war das wieder schön. Wie wir gerade so 10 Minuten unterwegs waren, hab ich hinter uns was gehört. Habe ich meinem Mädchen nach oben gefunkt. Die ist ja schon viel besser geworden darin, meine kleinen Signale zu lesen. Erst war sie nicht sicher, worum es geht, aber dann hat sie verstanden und sich umgedreht. Da war ein Auto hinter uns, mitten im Wald! Was auch immer es da wollte. Na wir haben es dann vorbei gelassen. Etwas später habe ich wieder nach oben gefunkt, das was nicht stimmt. Da hatte sich ein Zweig in meinem rückwärtigen Wallehaar verfangen und schliff hinter mir her über den Boden. Mein Mädchen hat dem Mann bescheid gesagt und wir haben alle angehalten. Der Mann hat sich dann sportlich vom viel zu großen Diego runter gebeugt und nach meinem Schweif geangelt und gemeinsam haben wir dann den Zweig da raus bekommen ohne dass jemand absteigen musste. Ach da war mein Mädchen wieder stolz auf mich! Weil sie sich erinnert hat, dass ich es letztes Jahr noch gruselig fand, wenn sie Zweige hinter mir her geschliffen hat. Und jetzt macht mir das nix mehr. Ich war auch ein bisschen stolz auf sie, weil sie mich so gut versteht.

Diego ist immer flott unterwegs. Kein Wunder bei den langen Beinen!

Weiter ging die Reise mit einem guten Stück Trab. Diego hat da so einen Zahn drauf! Schwupps, war er um die nächste Kurve außer Sicht! Ich hab wieder nach oben gefunkt: Mädchen, wenn ich jetzt galoppieren würde, könnten wir die ratzfatz einholen! Aber mein Mädchen meinte, das lassen wir lieber noch mit dem galoppieren. Also bin ich nur flotter getrabt. Hinter der Kurve hat Diego netterweise auf uns gewartet.

Ich finde, der Weg müsste mal wieder frei-geförstert werden. Ich würde das freiwillig übernehmen, wenn man mich denn lassen würde!

Noch etwas weiter, als wir auf dem schönen grünen Weg unterwegs waren – und uns schon gewundert hatten, warum der bloß so zugewachsen ist, seit wir das letzte mal dort waren – versperrte uns plötzlich ein umgestürzter Baum den Weg. Ist ja nicht so schlimm, wir Ponys sind ja geländegängig mit Allhufantrieb. Allerdings war da ein Graben zu überwinden – bestimmt 40 oder 50cm tief. Mein Mädchen war am überlegen: ob ich das mit ihr oben drauf schaffe? Sie meinte dann, wir könnten das ja mal versuchen. Ok! Ich also mit den Vorderhufen runter in den Graben. Dann war ich vorne so tief, dass das Gras auf der anderen Seite meinem Maul verdächtig nah war. Mein Mädchen meinte, ich soll nicht essen, sondern versuchen, da rüber zu kommen. Ich war aber nicht sicher wie das funktionieren soll und sie war nicht sicher ob ich das schaffe. Und also ist sie abgestiegen – oder sollte ich sagen abgefallen? Weil das nicht sooooo elegant war, weil ich ja vorne so viel tiefer war als hinten! Wir sind dann halt zu Fuß durch den Graben, um den Baum rum und durch den Graben auf der anderen Seite wieder auf den Weg. Diego konnte das natürlich alles ohne dass der Mann absteigen musste aber der ist ja auch viel größer und hat viel mehr Übung als ich. Mein Mädchen fand trotzdem dass ich das gut gemacht hab.

Da ist kein Durchkommen!

Ach es war ein wunderbarer Ausflug. Nachher waren wir alle ganz zufrieden. Mein Mädchen sagt, dreckige Hufschuhe sind ein eindeutiges Zeichen für einen gelungenen Ausritt und ich finde da hat sie recht. Ich war auch voll artig die ganze Zeit, habe Diego nur einmal gebissen (als mein Mädchen anderweitig beschäftigt war mit einem tief hängenden Zweig – man muss ja seine Chancen nutzen!) und die meiste Zeit habe ich auch nicht versucht, allzu viel zu förstern (obwohl es wirklich nötig gewesen wäre auf dem zugewachsenen Weg!). Und als sie zu Fuß neben mir her gelaufen ist war ich auch ganz furchtbar anständig unterwegs. Wie ein kleiner Streber hab ich das gemacht, sagt mein Mädchen.

Jetzt verbummeln wir den Rest vom Sonntag einfach, denn dafür sind Sonntage schließlich da.

Genießt den Rest vom Wochenende!

Euer Sir Duncan Dhu of Nakel

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