Heute hat mein Mädchen wieder Rumstehen geübt. Kann sie jetzt schon etwas besser. Sie kann besser verstehen was ich sage, auch wenn ich leise rede.
Ich hab derweil Gras gefressen. Und über das Erwachsen-werden nachgedacht. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Ihr Erwachsenen, Ihr habt das wohl vergessen. Aber ich bin mittendrin. Einen Tag geht es mir gut, dann kann ich mich gut konzentrieren und bin ganz entspannt, auch wenn mein Mädchen komische Sachen macht. An manchen Tagen bin ich ganz kribbelig, dann habe ich so viel Energie dass ich dauernd jemanden ärgern muss und immer in Bewegung bin. Und dann gibt es die blöden Tage, an denen ich mich einfach mies fühle. Dann bin ich ganz gereizt und alles nervt mich.
Als mein Mädchen so neben mir stand, habe ich sie gefragt, wie sie sich denn ans Erwachsen-werden erinnert. Und sie hat gesagt, sie war zwar gerne Kind, aber in der Pubertät war alles blöd. Sie kann das gut verstehen, dass ich Tage habe an denen ich einfach schlecht drauf bin. Sie hatte auch manchmal Wachstumsschmerzen und vor allem so fiese Stimmungsschwankungen, sagt sie.
Dann hat sie plötzlich gekichert und ich habe sie gefragt warum. Sie sagte „weißt Du, mein Ritter, manchmal glaube ich ja zu erahnen welche von Deinen Verhaltensweisen zu Deinem Charakter gehören und bleiben werden, wenn Du erwachsen bis und welche verschwinden werden. Aber gerade musste ich an etwas denken, was meine Eltern über mich gedacht haben“
„Was denn?“ hab ich sie gefragt
„Dass ich in der Pubertät aufhöre, mich für Pferde zu interessieren.“
Da mussten wir beide laut lachen! Und jetzt warten wir ganz entspannt ein paar Jahre. Dann werden wir ja sehen, welche meiner Verhaltensweisen noch genauso sind wenn ich erwachsen bin und welche nicht. Mein Mädchen sagt, das ist alles ok und ich bleibe sowieso der Ritter ihres Herzens. Na dann!
Euer erwachsen-werdender Sir Duncan Dhu of Nakel