Diesen Sonntag haben wir keinen Ausflug gemacht! Ist das zu fassen? Wir haben einfach gar nichts zusammen gemacht! Mein Mädchen fand das Wetter zu fies. Es war so heiß und drückend und sie kann dann nicht gut schlafen und hat schlechte Laune. Und diese schlechte Laune wollte sie mir nicht antun. Irgendwie ja auch nett. Stattdessen haben sie und der Mann den letzten Jakobs-Kreuzkräutern den Garaus gemacht. Dachten sie jedenfalls.
Aber am Montag kam dann der ausgleichende Regen. Mein Mädchen war ganz erleichtert, endlich wieder kühles Wetter, dann hat sie bessere Laune. Der Regen hat das Gras auf der Weide platt gelegt und wer schaut dann vorwitzig raus? All die Kreuzkräuter, die die Menschen bisher übersehen haben! Mein Mädchen ist also durch das nasse Gras gestapft und hat wieder geglaubt, dass sie den letzten Kreuzkräutern den Garaus macht. Das motiviert sie, wenn sie das glaubt. Wahr ist es nie, es bleiben immer welche übrig. Aber mein Mädchen sah vielleicht nachher aus! Klatschnass ist sie gewesen und die Hose klebte an ihren Beinen. Ich war nicht sicher ob ich lachen oder sie bemitleiden soll.
Als sie sich wieder trockengelegt hatte, haben wir dann zusammen was auf dem Reitplatz gemacht. Ich kann jetzt an der Longe schon ganz gut angaloppieren und mein Mädchen übt, dass Kommando ruhiger zu geben und mir mehr Zeit zu lassen es richtig zu machen, weil sie jetzt weiß, dass ich weiß, was zu tun ist. Anschließend haben wir noch mit dem Gebiss geübt, das ging auch schon ganz fein und mein Mädchen war ganz zufrieden. Ich verstehe jetzt langsam wie ich meinen Kopf bewegen soll wenn sie das Gebiss in meinem Maul bewegt. Bald können wir an die komplizierteren Sachen ran, meint sie. Das Problem ist: dieser ganze Kram ist immer langsam. Und langsam – das habt ihr wohl schon mal raus gehört – ist nicht meins. Deswegen hat sie gesagt wir mischen das jetzt mehr mit laufen zwischendurch. Da arbeitet sie noch am Konzept aber sie hat mir versprochen, Rücksicht zu nehmen auf meinen Bewegungsdrang. Dafür nehme ich dann auch manchmal Rücksicht auf sie.
Euer Sir Duncan dhu of Nakel