Aus dem Tagebuch des Sir Duncan Dhu 21

Gestern waren wir wieder so schön spazieren. Mit meinem Spaziergehkumpel. Mein Spaziergehkumpel muss jetzt immer vor seinem Mädchen laufen beim Spazierengehen. Sie lenkt ihn von hinten und er muss ganz gut aufpassen. Beim letzten Mal war das ein bisschen chaotisch weil er immer grasen wollte und sein Mädchen wollte das nicht und dann haben sie gestritten. Voll gut für mich, weil so lange die gestritten haben ob es jetzt weiter geht oder nicht durfte ich genüsslich grasen.

Leider haben sie gestern kaum noch gestritten weil mein Spazierengehkumpel echt gut geworden ist im vorneweg gehen. Mein Mädchen sagt, bald soll ich das auch können. Pfffff, kein Problem. Ich geh eh gerne vorneweg. Und weil mein Mädchen ja immer so langsam ist, wäre es vielleicht besser sie geht hinter mir und lässt sich ziehen. Sie hat aber gesagt so richtig ziehen kann ich sie erst wenn sie sich Räder untergebaut hat und das geht erst in zwei Jahren, vorher bin ich zu klein. Mal wieder. Seufz.

Ich bin ihr immer eine Nasenlänge voraus. Nicht schwierig, sie ist so langsam…

Im Moment geht sie aber noch neben mir. Sie hat sich neue Regeln ausgedacht. Weil ich doch angeblich so eine Rennsemmel bin und immer am Strick ziehe. Das ist gelogen! Sie ist nur zu langsam, ich gehe ganz normal. Ehrlich! Sie hängt halt immer hinterher und keucht und schnauft und jammert. Mädchen sind eben so, glaube ich. Also jedenfalls hat sie sich neue Regeln ausgedacht. Einerseits ist sie echt streng geworden. Sie hat jetzt immer ein Stöckchen mit und damit wedelt sie in der Luft wenn ich sie beißen will und sie tippt mir vor die Brust wenn ich zu doll ziehe. Naja, mit Carusos Tritten kann das Getippe nicht mithalten aber ich nehme sie schon ernst. Ich glaube es wäre nicht gut, wenn ich es mir mit ihr verscherze – könnte sich negativ auf die Futterzufuhr auswirken. Apropos Futterzufuhr, das ist die gute Nachricht an den neuen Regeln. Sie hat jetzt beschlossen mir Kekse während dem Gehen zu geben. Das ist gar nicht mal so einfach wie es klingt denn sie gibt mir den Keks nur wenn ich ihn anständig nehme. Also ich muss erstens warten bis sie „Keks“ sagt sonst gibt es gar nichts. Ich habe das gestern ausgiebig probiert aber sämtliche Versuche, anders an den Keks zu kommen sind kläglich gescheitert. Also muss ich warten bis sie „Keks“ sagt. Und dann soll ich ihn im Gehen so nehmen dass sie nicht das Gefühl hat dass ich ihre ganze Hand aufessen würde. Nun ist sie da leider sehr empfindsam (ein echtes Mädchen halt) und ich muss wirklich sehr vorsichtig sein. Ich glaube ich habe eine ganz gute Lösung gefunden: ich werde ein bisschen langsamer, dann kann ich den Keks vorsichtig nehmen. Das ist anscheinend erlaubt. Dann muss ich mich wieder ganz doll zusammenreißen, neben ihr hergehen, nicht drängeln, nicht schneller gehen als sie (also nur Schneckentempo) und nicht an ihr herumfummeln. Uiuiuiuiui, ganz schön schwer. Aber ich übe. Und wenn ich es schaffe, sagt sie „Keks“ und es gibt was. Manchmal halten wir auch an zum Grasen. Aber sonst halten wir jetzt kaum noch an, sie bleibt nicht mehr dauernd stehen. Das gefällt mir besser, wir gehen das (Schnecken-)Tempo gleichmäßig durch. Sie sagt das ist auch später gut für die Distanzritte und ich kann das jetzt ruhig schon üben. Wann es wohl endlich losgeht mit den großen Abenteuern von denen sie immer redet?

Mal sehen was sie sich heute wieder einfallen lässt.

Macht‘s gut

Euer (großer) Sir Duncan Dhu of Nakel

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